Hilfe, mein Plan funktioniert nicht!

In den letzten Wochen war ich ein aufgescheuchtes Hühnchen.
Ich bin nur von A nach B gerannt, schnell noch etwas Essbares eingepackt, keine Zeit für Nachrichten und Telefonate.
Das ist durchaus eine Situation, die mir bekannt vorkommt und mit der ich mittlerweile ganz gut umgehen kann – behauptet sie, während sie entspannt mit einem Kaffee auf dem Sofa sitzt, haha.

Aber ich habe immer auf das Ende gewartet, auf zumindest einen Tag, an dem ich mal wieder lesen oder etwas backen konnte.
Er kam leider nicht…
Bis mir mal wieder eingefallen ist, dass ich dafür verantwortlich bin und mir selbst diesen freien Tag, die freie Stunde oder was auch immer, geben darf. Nicht nur darf, sondern auch muss.
Niemand, außer mir, ist dafür verantwortlich, dass es mir gutgeht und ich eine gute Grundlage habe für alles, was mir wichtig ist.

Als ich dann auf meine To-Do-Liste geschaut habe, hat es mich auch nicht gewundert, dass ich völlig fertig bin. Es war also mal wieder Zeit für Stift und Papier, Tee und Musik.
Wie ich meinen Plan, der offensichtlich viel zu streng und eng getaktet war, an das Hier und Jetzt angepasst habe und warum es mir damit seit Tagen und inzwischen Wochen so viel besser geht, zeige ich Dir jetzt!

Wie geht es Dir?

Ich habe noch nie in meinen Kalender geschaut und gedacht „Oh, das ist aber ein bisschen viel, ich sollte da nochmal priorisieren und einiges verschieben.“ 

Meistens fange ich erst an zu hinterfragen, wenn es mir nicht so gut geht.
Das könnten bei Dir zum Beispiel klassische Stresssymptome sein wie innere Unruhe, schlecht entspannen können, andauernde Gedankenkreisel, Überforderung und Reizbarkeit.
Aber auch Antriebslosigkeit, Unlust und Erschöpfung weisen darauf hin, dass irgendetwas nicht stimmt.
Übrigens ist eine schlechte Planung hierfür nur eine sehr banale Ursache, verglichen mit psychischen Erkrankungen, die ich in diesem Artikel natürlich nicht thematisiere!

Obwohl ich meistens selbst bestimme, wann ich was mache und vor allem weshalb, merke ich, dass mir auch das keinen Spaß mehr macht, wenn ich die ganze Zeit unter Druck stehe. Am Ende des Tages sehe ich nur das, was ich noch nicht geleistet habe, anstatt mich über die vielen Kreuzchen zu freuen, die ich heute in meiner Liste setzen konnte. Und wenn man trotz hoher Leistung nicht hinterherkommt, macht das einfach wahnsinnig unzufrieden!

 

Sich das einzugestehen, ist schon einmal der erste Schritt – und meist der schwierigste.

Suche nach den Ursachen!

Es hilft doch nichts, mit aufgebrauchten Reserven immer noch weiter zu rennen. Wenn es möglich ist, nimm Dir ein kleines bisschen Zeit, um die Gründe für dein Unwohlsein aufzuspüren!
Ich habe hier eine kleine Auswahl zusammengestellt, aus der vielleicht das Ein oder Andere auf Dich zutreffen könnte:


  • Du hast zu wenig Zeit für Deine Ziele eingeplant.
  • Du hast versucht, an mehreren Zielen gleichzeitig zu arbeiten.
  • Dir ist etwas Wichtiges und Unvorhergesehenes dazwischen gekommen.
  • Du merkst, dass Dir das Ziel doch nicht so wichtig ist wie gedacht.
  • Die nächsten Schritte sind so groß und unheimlich, dass Du lieber gar nicht erst anfängst.
  • Deine Aufgaben dauern immer viel länger als geplant.
  • Du hast zu wenig Pausen, um zwischendurch zur Ruhe zu kommen und bist durchgehend auf Empfang.
  • Du sieht keinen oder nur wenig Sinn, in dem, was Du tust.
  • Du hast keine Freizeit eingeplant und jeder spontane Besuch im Café lässt Deinen Plan platzen.
  • Du hast keine ruhige Umgebung, um konsequent Deinen Plan zu verfolgen.

Die Liste ließe sich ewig fortsetzen, aber vielleicht hat Dich die ein oder andere Aussage angesprochen. Sei ehrlich mit Dir selbst und gebe Dir etwas Zeit bei Deiner Detektivarbeit.

 

Du hast eine oder mehrere Ursachen notiert? Wunderbar, dann fixen wir das Problem jetzt!

Was ist besonders dringend?

Auch wenn ich hier von Planung, Selbstbestimmung und Zielen spreche, ist mir durchaus bewusst, dass manche Dinge einfach gemacht werden müssen oder eine Deadline haben, zum Beispiel eine Abgabe, Anmeldefrist oder ein Prüfungstermin.

Aber das sind bestimmt nicht alle Deine Termine und Aufgaben. Nimm Dir einen Stift und markiere die wirklich dringenden oder festgelegten To-Dos. „Das Auto saugen“ ist in der Regel nicht überlebenswichtig und kann erst einmal hinten angestellt werden.

 

Das hilft Dir, wirklich Wichtiges zu priorisieren und einen ersten Überblick zu bekommen. Die meisten Sachen, die uns im ersten Moment so wahnsinnig wichtig erscheinen, sind es auf den zweiten Blick nicht mehr.

Welche Aufgaben sind felxibel?

Wenn wir schon beim Sortieren sind, machen wir gleich weiter! Eliminiere zuerst die Dinge, die Du schon seit Monaten vor Dir herschiebst und die es eigentlich nicht wert sind.
Die Steuererklärung gehört da natürlich nicht dazu, aber wenn Du immer noch nicht mit dem Stricken angefangen hast, ist es vielleicht im Moment einfach nicht das Richtige und Du wirst merken, wenn die Zeit dafür gekommen ist 😉

So, die Aufgaben, die jetzt noch übrig, also von Bedeutung sind, aber nicht dringend, die bewegen wir jetzt ein bisschen. Und zwar so lange, bis es sich stimmig und befreiend anfühlt!

Lege Dir Ziele in spätere Monate, breche Aufgaben in kleinere Teile und plane Dir für die Dinge mehr Zeit ein, bei denen es bisher immer zu knapp war.
Du bestimmst über Deine Zeit und womit Du sie füllen möchtest!

 

Hier noch zwei Überlegungen, die Dir bei Deiner neuen Planung helfen können.

Was wäre der Worst Case?

Das ist nicht gerade angenehm, aber es hilft Dir, die Angst vor dem Scheitern zu verlieren:
Überlege Dir einmal, was in Deiner Fantasie das Schlimmste ist, das passiert, wenn Dein Plan und Du nicht funktionieren und Deine Ziele nicht erreicht oder Deadlines nicht eingehalten werden.

Wenn Du dann noch Menschen um Dich und ein Dach über dem Kopf hast, sind die meisten Szenarien nicht so schlimm, wie wir vorher dachten.

 

Mir hilft es sehr zu wissen, dass die Welt nicht untergeht, wenn ich ab und zu weniger leiste, als ich mir eingeplant habe. Auch wenn ich ab und zu sehr überzeugt davon bin :p

Was kann sich verbessern?

Wir sollen uns natürlich nicht nur Horrorszenarien ausmalen:
Stelle Dir vor, wie Du Dich fühlst und was sich verändert, wenn Du die Ursache Deines Stress‘ oder zu strengen Planung behoben hast?

Hast Du mehr Zeit für Deine Lieben? Für Kreativität und gutes Essen? 
Hast Du wieder Freude und siehst einen Sinn in dem, was Du tust?
Kannst Du weiter wachsen und etwas dazulernen?

Egal, was sich für Dich verbessert, das ist es absolut wert!
Überlege Dir, wie Du Dein „Best-Case-Szenario“ erreichen kannst.
Wenn Du etwas hast, das Dich motiviert und Dich antreibt, findest Du Mittel und Wege, um entspannter zu sein, in die Umsetzung zu kommen und wieder Sinn und Freude in Deinem Schaffen zu entdecken!

Ich hoffe, Du kannst jetzt mit neuer Power an Deine To-Dos und Aufgaben gehen!

Vergiss nicht, Du hast die Zügel in der Hand!

Ich freue mich, Dich in meinem monatlichen Newsletter oder auf Instagram zu begrüßen 🙂


Bis nächste Woche,
Deine Anika

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